Allen das Feuer und die Freude Christi weitergeben

Anlässlich der Tage der kirchlichen Bewegungen hat der Prälat des Opus Dei am 18. Mai einen Artikel in der italienischen Zeitung „Avvenire“ veröffentlicht. Er hat sie als „einen Beweis der Lebendigkeit der Kirche“ bezeichnet.

Auch in diesem Jahr fällt das Pfingstfest in den Monat Mai, also in den Monat, der der Mutter Gottes gewidmet ist. Maria ist jene, die uns lehrt, wie wir der Dritten Person der Heiligsten Dreifaltigkeit begegnen sollen. Papst Franziskus hat uns in seiner letzen Generalaudienz erinnert, dass wir auf Maria blicken sollen, um mit ihr zu erleben, wie sie „mit ihrem JA ihre absolute Verfügbarkeit ausgesprochen hat, den Gottessohn in ihr Leben aufzunehmen, so dass Er sie von da an umgewandelt hat“.

In der letzten Zeit haben wir viele Anlässe gehabt, um Gott für die Wirkungen des Heiligen Geistes zu danken: die Wahl von Papst Franziskus hat in vielen Menschen den Wunsch erweckt, sich wieder dem Glauben und dem Bußsakrament zuzuwenden. Die Kraft des Heiligen Geistes bewegt die Christen zu einer echten Umwandlung, so dass sie das Evangelium auf der ganzen Welt verkünden.

Auch jetzt schreitet die Kirche, angetrieben vom Heiligen Geist, voran und es wird immer so sein. Alle kirchlichen Einrichtungen werden vom Heiligen Geist im Leben der Kirche unterstützt. Das gilt für jene, die die hierarchische Struktur der Kirche widerspiegeln, zum Beispiel, die Diözesen oder die apostolische Vikariate, die Ordinariate, die Personal- oder Territorialprälaturen, als auch für andere Einrichtungen, die sich auf das Recht auf Vereinigung stützen, wie das bei den Bewegungen oder Vereinigungen der Fall ist.

Spezieller Ausdruck dieser Wirkung des Trösters ist die Begegnung der kirchliche Laienbewegungen, Vereinigungen und Zusammenschlüsse von Laien, die Samstag und Sonntag in Rom stattfindet. Diese Begegnung ist der Höhepunkt einer Wallfahrt, die anlässlich des vom geliebten Benedikt XVI. ausgerufenen Jahr des Glaubens organisiert wurde. Es war Benedikt XVI., der uns lehrte, uns zu bemühen, das christliche Mysterium liebevoll zu verstehen. Diese Begegnung wird ein Zeichen für die Vitalität der Kirche sein. Geführt vom Heiligen Geist erweckt die Kirche beständig neue Gestalten und Sprachen, um das Feuer und die Freude Christi im Herzen jedes Mannes und jeder Frau zu entflammen.

Die Prälatur des Opus Dei wird auf Grund ihres Wesens an dieser Wallfahrt der Bewegungen nicht teilnehmen. Aber dank der Communio der ganzen Kirche werden wir durch unser Gebet und die Liebe daran teilnehmen: die Gläubigen der Prälatur werden zusammen mit viele anderen Katholiken Pfingsten sehr verbunden mit Papst Franziskus und mit den Vertretern dieser Institutionen erleben. Außerdem werden viele an den Feierlichkeiten auf dem Petersplatz zusammen mit Verwandten und Freunden teilnehmen.

Ich möchte, dass jener Wunsch eine breite Wirkung zeigt, den der hl. Josefmaria, der Gründer des Opus Dei, in diesen Worten ausdrückte: Ich wünschte, dass (…) wir alle in der Kirche uns gemäß der Aufforderung des Apostels als Glieder des einen Leibes begreifen. Ich wollte, wir alle streiften die Gleichgültigkeit ab und empfänden tief die Freuden und Nöte unserer Mutter, der einen, heiligen, katholischen und apostolischen Kirche, und sorgten uns um ihre Ausbreitung auf Erden (…) Verspürten wir doch lebendig dieses Einssein! Wir alle eins - untereinander und alle mit Christus! Dazu ruft uns alle Papst Franziskus auf, mit seinem Lächeln, mit seinem Herzen des Guten Hirten.

Pfingsten bedeutet neue Sprachen, Ausbreitung, eine Forderung, aus uns heraus zu gehen. Aber es ermuntert auch dazu, nach der wahren Einheit der Herzen zu suchen, die unter allen Kindern der Kirche in der Liebe und in der Tat zum Ausdruck kommt. Diese Einheit ist ein Zeichen der Hoffnung.

+ Javier Echevarría

Prälat des Opus Dei

Bischof Javier Echevarría // Avvenire