Benedikt XVI.: im Advent dem Leben wieder die richtige Ausrichtung geben

Ernste Mahnung an die gottvergessene Menschheit: Seid wachsam!

VATIKANSTADT. Die Adventszeit sei die wunderbare Zeit, in der die beiden Dimensionen der Erwartung in den Herzen neu erwachen müsse: einerseits die Erwartung seiner Wiederkunft am jüngsten Tag, andererseits die Erinnerung an seine erste Ankunft und die Erwartung seiner Geburt. So Papst Benedikt in seiner Ansprache vor dem Angelus-Gebet am heutigen ersten Adventssonntag, an dem das neue liturgische Jahr beginnt.

Der Aufruf des Evangeliums Seid wachsam!; sei eine heilsame Mahnung daran, dass das Leben nicht nur eine irdische, sondern auch eine jenseitige Dimension habe, auf die es ausgerichtet sein müsse, wie ein Sämling, der aus der Erde hervorsprosst und sich zum Himmel hin öffnet.

Ein denkender Sämling, der Mensch, ausgestattet mit Freiheit und Verantwortung, weshalb er gerufen sein wird, Rechenschaft darüber abzulegen, wie er gelebt und die eigenen Fähigkeit genutzt hat: ob er sie für sich behalten hat oder ob er sie zum Wohl der Brüder fruchtbar gemacht hat, so der Papst.

Der Prophet des Advent, Jesaja, mache uns betroffen durch seine Worte: Denn du hast dein Angesicht vor uns verborgen und hast uns der Gewalt unserer Schuld überlassen; (Jes 64,6), die in gewisser Weise die Situation der postmodernen Welt widerspiegelten. In den Städten werde das Leben anonym und horizontal, Gott scheine abwesend und der Mensch als einziger Schöpfer und Regisseur von allem.

Aber manchmal geschehen erschütternde Dinge in dieser Welt, die fast vollkommen zu sein scheint, oder in der Natur oder in der Gesellschaft, weshalb wir denken, dass Gott sich zurückgezogen und uns, sozusagen uns selbst überlassen habe.

In Wirklichkeit sei der wahre Herr der Welt nicht der Mensch, sondern Gott. Jedes Jahr komme die Adventszeit, um unserem Leben wieder die richtige Ausrichtung zu geben.

Dieser Artikel wurde von der Nachrichtenagentur ZENIT übernommen

(ZENIT.org)