Der Mann, die Frau und die Familie

Was meinen Sie mit Ihrer Aussage, dass die Frau das wichtigste Element in der Familie ist?

Meiner Meinung nach ist sie genau das. Die Familie, die grundlegende Zelle der Gesellschaft, ist ein gemeinsames Projekt, das vom Beitrag aller abhängt: vom Ehemann, von der Frau, von den Kindern. Ich meine konkret, dass es in unserer Zeit sehr notwendig ist, sich wieder auf die Größe der Vaterschaft und auf die Verantwortung des Vaters in der Familie zu besinnen. Aber das schließt die andere Seite nicht aus, denn wenn der Vater grundlegend wichtig ist, so ist es ebenso die Mutter.

Wenn man den unermesslichen, ja unersetzbaren Wert des Beitrags der Frau zur Familie leugnet, bedeutet das, die Augen vor der Wirklichkeit zu verschließen. Ich beziehe mich nicht auf ihre Geschicklichkeit bei den Aufgaben im Haus, sondern eher auf eine Reihe von moralischen Qualitäten, die nicht mit wenigen Worten zusammenzufassen sind: man läuft Gefahr, alles zu vereinfachen und zu wenig auszusagen. Die Mütter besitzen eine wunderbare Fähigkeit, die Liebe auszudrücken und die anderen glücklich zu machen, - sie lieben jeden einzelnen so, wie er ist, ohne etwas dafür zu erwarten, ohne Bedingungen zu stellen. Ich denke, dass die Familie ihre Stütze findet in dieser besonderen Weisheit und Intuition, die der Frau so eigen ist, und dass sie darauf aufbaut.

Miriam Díez, Catalunya Cristiana (Barcelona), 18. Mai 2000.