„Ich bin mit unserem Papst sehr zufrieden und halte ihn für unseren bedeutendsten Theologen."

Autorenlesung mit Spiegel-online-Redakteur Matthias Matussek im Kölner Campus Muengersdorf

Matthias Matussek

„Das katholische Abenteuer. Eine Provokation“: Matussek las Passagen aus seinem im Mai erschienenen Buch und stellte sich dann den Fragen des Publikums.

Die erste Frage betraf das "Warum" des Buches überhaupt: Der Autor betonte, dass er seine Bekenntnisse zur Katholischen Kirche darlegen und die verzerrte Wahrnehmung von der katholischen Kirche in unserer Gesellschaft zurecht rücken wollte. Mit seinem Werk möchte er der Entzauberung des Katholischen entgegenzuwirken. Ähnlich ginge es dem modernen Theater heute, wo Dramen zeitgemäß präsentiert würden, und man etwa Hamlet im Dreireiher rauchend auf der Bühne sähe. So geschähe es auch in der Kirche. Matussek wehrt sich gegen eine „Verheutigung“ des Glaubens. Das Religiöse habe eine Würde, eine eigene Sprache, bei der man sich Mühe geben müsse wie bei Schillers Don Carlos. Es sei Teil einer anspruchsvollen Moderne.

Matussek erinnerte sich dankbar an seine glückliche Kindheit, die ihm in einem katholischen Elternhaus eine solide religiöse Bildung vermittelt habe. Später fand er nach Umwegen über Marxismus und alternative Lebensformen zurück zur Kirche. Das Buch ist ein offenes Bekenntnis zu Papst und Kirche, das Unverständnis gegenüber dem „Naturschutz“ von anderen Religionen und dem mangelnden Respekt gegenüber dem Christlichen weltweit ausdrückt. „Wenn Abtreibungsbefürworter in Berlin die Bibel verbrennen und Kreuze in die Spree werfen, erwähnt das niemand. Wenn ein protestantischer Pfarrer in den USA den Koran verbrennen will, schaltet sich sogar der Präsident ein.“

Der Journalist aus Hamburg unterstrich die wichtige Rolle des aktuellen deutschen Papstes, der das von Johannes Paul II. weltweit geführte Apostolat nun konsolidiere. Er sieht in dessen Besuch im September eine große Chance, dass – wie im Vorjahr in England – die Öffentlichkeit die Bedeutung das Heiligen Vaters wieder wahrnimmt.

Von Hilde Müller