Gendermainstream - oft falsch verstanden und deshalb gefährlich

Ein Vortrag im Campus Muengersdorf

Michaela von Heeremann legte bei einem Vortrag im Campus Muengersdorf klar und differenziert die Genderthematik dar.

Sie erklärte, dass sich die eigentliche Genderpolitik auf Geschlechtergerechtigkeit ausrichte, was vollkommen berechtigt und förderungswürdig sei. Viele Politiker seien aber der Meinung, dass Gender genau das und nur das meine. Doch gehe der aktuelle Gendermainstream wesentlich weiter:

Gender beschäftige sich mit der psychosozialen Realität, nicht mit der biologischen.

Basierend auf der These des Sexualforschers John Money, dass es keinerlei wesensmäßige Unterschiede zwischen Jungen und Mädchen gäbe und Männlichkeit und Weiblichkeit nur erlernte Geschlechtsrollen seien, sowie den Gendertheorien von Judith Butler, für die allein die Annahme von Geschlecht schon als gewaltsame Zuteilung gelte, würde - vornehmlich in der Bildungspolitik -versucht die „Dekonstruktion der Geschlechter“ durchzusetzen.

Es gehe in keiner Weise darum, die Lebenssituation von Homosexuellen, Transsexuellen oder Bisexuellen zu diskriminieren, so von Heeremann, es sei allerdings schon angesichts der neuen Lehrpläne in Baden-Württemberg und Niedersachsen unter dem Thema „Sexualpädagogik der Vielfalt“ eine Nivellierung der Geschlechterrollen intendiert, die der Wirklichkeit in keiner Weise entspräche. So würde bspw. im Rahmenplan von Baden Württemberg bereits ab dem 1. Schuljahr nur noch von LSBTTIQ-Existenzen (lesbisch-schwul-bisexuell-transsexuell-transgender-intersexuell-queer) gesprochen. Heteros, die immer noch über 95% der Bevölkerung ausmachen, würden hier nicht einmal mehr aufgeführt. So müssten Kinder, die sich klar als Mädchen oder Junge verstehen, sich zwangsläufig als komisch oder Minderheit empfinden, da sie ja gar nicht mehr aufgeführt würden. Frau von Herrmann führte konkrete Beispiele aus der Handreichung des Landes NRW zur „Sexualität der Vielfalt“ für den Unterricht an: Für die 15 jährigen gibt es die Gruppenarbeit: „einen Puff für alle einzurichten“, wobei hier für jegliche sexuellen Vorlieben eigene Räume eingerichtet werden sollen… Sexualität sei bei Gender nicht mehr Ausdruck von Liebe in einer Beziehung, sondern in erster Linie komme sie einer Alltagsbeschäftigung wie Kinobesuch gleich. Ziel der Genderpolitik im Bildungsbereich - so steht es in der o.g. Handreichung - ist demnach die „Veruneindeutigung, Verstörung und Verwirrung der sexuellen Orientierung".

Man könne dem entgegen wirken, so von Heeremann, indem man Briefe, Mails an die entsprechenden Verantwortlichen und Politiker schicke, in denen man auf diese Entwicklungen aufmerksam mache.